Über das Ankommen und über WG-Küchen

Ich bin angekommen. Hier. Jetzt. Nur ich. DAs Licht des späten Vormittags fällt durch die Fensterfront und durch eine der geöffneten Galstüren klingt die Stadt herein. Das ferne Rauschen des Verkehrs vermischt sich mit Vogelstimmen, dem Gong der Schule nebenan und Sirenen von Polizei und Krankenwagen. Das ungewaschene Geschirr in der Spühle, Krümmel auf dem Herd, die Gerüche, Geräische, das Licht , aber auch der Raum selbst – alles vermittelt mir das Gefühl: Willkommen zu Hause. Du kannst hier loslassen, ankommen, sein.

Aber ich bin nicht zu Hause. Ich bin in Rom. Alles hier ist anders als zu Hause.

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Was bleibt von Lützerath?

In der zweiten Januarwoche schwappt es in meinen Insta Feed. Lützerath. Ein Freund von mir postet viele Beiträge dazu. Er war selbst vor kurzem dort, kurz bevor die Polizei kam. Er sah einen Ort, der von Aktivist*innen zu neuem Leben erweckt worden war. Solidarisch, gemeinschaftlich, bunt. Über die sozialen Medien verfolge ich die Räumung. Erst nur über Instagram, dann auch auf dem Telegram-Kanal der Aktivist*innen. Der Polizei Einsatz verläuft nicht unbedingt ruhig. Auf dem Telegram-Kanal ist die Hektik spürbar, der Druck und der dem die Aktivist*innen stehen. Die Polizei tritt als zahlenmäßige Übermacht auf. Beschränkt teilweise die Pressefreiheit und behindert journalistische Arbeit. Gefährdet lauf den Beschreibungen der Aktivisti*innen Leben, in dem z.B. Sicherungsseile von Baumhäusern durchgeschnitten werden.

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Am Anfang war das Chaos…

… so beginnt der Schöpungsmythos der alten Griechen. Chaos, das ist eine wabernde Masse, ohne oben und unten, ohne hell und dunkel, alles gleichzeitig und nichts konkret. Aus dem Chaos formt sich Gaia, die Erde und Uranos, das alles umfassende Himmelszelt. Jetzt gibt es oben und unten. Und ein Dazwischen, einen Raum für Möglichkeiten. In diesem Raum spielt sich alles weitere ab, alle Kriege, Heldentaten und Irrfahrten, was die Griechen halt so erlebten (oder zumindest erzählten.)

Manchmal habe ich das Gefühl, Gaia und Uranos haben es nicht ganz geschafft, das Chaos zu bannen. Irgendwie trägt es jeder von uns in sich und manchmal bricht es sich Bahn, äußerlich wie innerlich.

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Punkt.

Im Moment schreibe ich viel. Ich schreibe Tagebuch, Masterarbeit und manchmal Blogartikel. Ich schreibe meine Gedanken auf. Meine Gedanken sind wie ein Haufen Spaghetti: Wenn man an einem Ende zieht, kommt alles in Bewegung. Plötzlich wollen alle Gedanken in einen Satz.

Im Moment schreibe ich viel. Dabei habe ich etwas Neues gelernt. Ich beende meine Sätze schneller.

Ich habe – für mich – herausgefunden, dass es irgendwie besser ist, wenn ich mich kurzfasse und das heißt im Klartext, dass ich unnötige Füllwörter vermeide, keine Schlangensätze bilde, lange Aufzählungen sein lasse und nur noch einen Gedanken bzw. eine Idee in einen Satz packe und vor allem auch nicht versuche diese Idee im gleichen Satz noch zu erklären, damit der eigentliche Gedanke in dem ganzen Geschwafel nicht verloren geht.

Ich mache einen Punkt.